24. Spieltag 1970 / 71 Sa., 13.02.1971

Regionalliga Süd

1. FC Nürnberg - FC Wacker München

1:1 (0:1)

1. FC NÜRNBERG:

Welz, Leupold, Schäffner, Nüssing, Billmann, Theis, Michl, Kröner, Renner, Müller, Stegmayer

Trainer: Barthel Thomas

Wechsel: Pradt für Welz, Grimm für Leupold (alle 46.)

Karten: ?

Tore: 1:1 Stegmayer (72.)

FC WACKER MÜNCHEN:

Orlowksi, Sämmer, Stummreiter, Kopp, Kunstwadl, Gasser, Hertz, Pohl, Mansfeld, Schaupp, v. Kummant

Trainer: ?

Wechsel: Gierlinger für Hertz (78.)

Karten: ?

Tore: 0:1 Pohl (41.)

-

Schiedsrichter: Haselberger

Zuschauer: 9000

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht aus der FCN-Vereinszeitung Nummer 3 vom März 1971

Nur der Auftakt konnte begeistern

Kein Zweifel, die Ouvertüre war meisterhaft! — Der Tabellenerste spielte den mit der roten Laterne behafteten FC Wacker München buchstäblich an die Wand. Wiederholt erntete der Club Beifall auf offener Szene. Daß in dieser Zeitspanne kein Tor fiel, hatten Münchens Blausterne lediglich der Gunst Fortunas zu verdanken.

Allein, so begeisternd der Auftakt auch war, die folgenden 80 Minuten mußten den Clubanhang vergrämen.

Ein von Clubtrainer Thomas gegebener Kommentar enthielt daher die Bitte, die Darbietungen seiner Schützlinge sobald als möglich zu vergessen.

Eingefleischte Clubfans werden diesem Wunsch sicherlich entsprechen. In wieweit jedoch auch das Gros der bislang zum Nürnberger Stadion pilgernden Fußballfreunde der Thomas'schen Bitte nachkommen wird, bleibt dahingestellt.

Vermutlich wird das Gros, ehe das große Finish in Richtung Bundesliga beginnt, weniger die bereits sicher scheinende Qualifikation zur Aufstiegsrunde als gegenwärtige Leistungen durch guten Besuch honorieren. Gute Heimspiele tun deshalb not!

Natürlich war's ein Handicap, daß der Club, obwohl der Gegner nur Wacker München hieß, ohne seine verletzten Stammspieler Wenauer, Popp, Löhr und Drexler antreten mußte.

Doch damit kann das plötzliche Erlöschen des „Clubfeuerwerks" weder entschuldigt noch erklärt werden. Dies umso weniger, als die Mehrzahl der zum Einsatz gekommenen „Ersatzleute" vornehmlich mit Abwehraufgaben betraut war.

Apropos, Ersatzleute! - Sollte der Club wirklich nur über 11 vollwertige Spieler verfügen, dann müßte der nach wie vor strapaziösen Aufstiegsrunde mit Hangen und Bangen entgegengesehen werden.

Doch um bei den „Ersatzleuten" zu bleiben, keiner wirkte wesentlich schwächer als die schwächsten Stammspieler. Pradt, unerklärlicherweise erst ab der 46. Minute für den bereits nach einer Viertelstunde hinkenden Welz aufgeboten, machte seine Sache sogar sehr ordentlich. Genau genommen verdienten sich nur Stegmayer und Michl gute Noten, während Heinz Müller dank seines Fleißes noch in etwa befriedigen konnte.

Das 0:1 fiel kurz vor Halbzeit nach einem unnötig verursachten Eckball. Ehe der Club in der 72. Minute durch Stegmayer ausglich — der Nürnberger Linksaußen staubte blitzschnell ab, als Münchens Schlußmann Orlowski einen Scharfschuß Nüssings lediglich abzuklatschen vermochte —, hatten die geschickt konternden Gäste etliche Torchancen. Die beste vereitelte Pradt durch eine großartige Parade.

Nach dem 1:1 brannte es mehrmals lichterloh vor dem Wacker-Gehäuse, aber obwohl der Schiedsrichter 4 Minuten nachspielen ließ, konnten die ihre letzten Kräfte mobilisierenden Wackeraner das keineswegs unverdiente Unentschieden über die Zeit retten.

A.W.

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