29. Spieltag 1969 / 70 So., 15.03.1970

Regionalliga Süd

FC 08 Villingen - 1. FC Nürnberg

0:1 (0:0)

FC 08 VILLINGEN:

Armbrust;

Nies, Adler;

Wohlgemuth, Bokisch, Schülke;

Reich, Klier, Hohnhausen, Perusic, Kothmann

Trainer: ?

Wechsel: ---

Tore: : ---

1. FC NÜRNBERG:

Welz;

Leupold, Theis;

Wenauer, Schäffner, Hansen;

Müller, Lubanski, Renner, Seubert, Lehr

Trainer: Klötzer

Wechsel: Strehl für Renner (73.), Nüssing für Lubanski (73.)

Tore: : 0:1 Nüssing (89.)

-

Schiedsrichter: ?

Zuschauer: 12.000

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht aus der FCN - Vereinszeitung Nummer 4 vom April 1970

Nüssing rettete zwei Punkte

Spannend, wie jedes Clubspiel, verlief auch diese Begegnung in Villingen. Zuschauer und Spieler rechneten mit einem torlosen Unentschieden, schließlich waren nur noch Sekunden zu spielen, da erlief sich Dieter Nüssing, in der 73. Minute für Renner aufs Spielfeld gekommen, einen Ball, drang in den Strafraum ein und setzte das Leder überlegt, für Torwart Armbrust unhaltbar, in die kurze Ecke. Jubel bei Nürnbergs Anhang und tiefe Resignation bei den Villinger Zuschauern.

Villingen, das muß gesagt werden, besaß zweifellos mehr Spielanteile und die Mannschaft verstand es streckenweise sehr gut, den Ball laufen zu lassen. Vor allem in der ersten Halbzeit kreuzten die Schwarzwälder oft gefährlich vor dem, diesmal von Torhüter Welz gut bewachtem Gehäuse der Nürnberger auf. Klier und Hohnhausen machten viel Wirbel und konnten von ihren Gegenspielern Hansen und Theis oft nur in letzter Sekunde vom Ball getrennt werden. Theis sah bei diesen Aktionen wesentlich besser aus als Johnny Hansen, der mit Süddeutschlands Torschützenkönig doch einige Mühe hatte.

Villingen hatte auch zuerst die richtige Einstellung zu den Bodenverhältnissen (tiefer Schneeboden auf einer Eisdecke) gefunden, Mit langen Bällen aus der Abwehr heraus wurde der Raum überbrückt. An Kombinationsfußball im üblichen Sinne war nicht zu denken.

Der Club fand nur langsam zu seinem Spiel. Er war in der ersten Halbzeit zu sehr in die Defensive gedrängt. So gab es selten Gefahr für Villingens Tor. Der gefährlichste Schuß kam von Verteidiger Leupold, doch Armbrust rettete mit einer Glanzparade.

Nach dem Wechsel operierte der Club offensiver. Mehrfach hatte Seubert das Führungstor auf dem Fuß. Durch zu langes Zögern wurden aber alle Chancen vertan. Die Club-Außenstürmer trugen wenig zur Unterstützung des Innensturms bei. Lubanski erreichte nicht seine gewohnte Form und Linksaußen Lehr verzettelte sich zu sehr in Zweikämpfen. So erreichte kaum eine Flanke das Nürnberger Innentrio.

Als infolge der Bodenverhältnisse bei Renner und Lubanski die Kräfte nachließen, schickte Trainer Klötzer Strehl und Nüssing in der 73. Minute aufs Spielfeld. Eine richtige Maßnahme.

Der Club wirkte jetzt frischer und er erspielte sich immer mehr Feldvorteile. Jetzt sahen die Zuschauer endlich eine spielerische Linie bei den Nürnbergern. Der Treffer in der Schlußminute, von Dieter Nüssing überlegt erzielt, kam nicht von ungefähr und lag schon länger in der Luft,

Den größten Anteil am Erfolg in Villingen hatte zweifellos die Hintermannschaft des Clubs. Schließlich hielt sie ihr Tor rein und bewies in brenzligen Situationen Übersicht und Selbstvertrauen. Allen voran ist wieder einmal „Nandl" Wenauer zu nennen, der nicht nur aufopferungsvoll kämpfte, sondern der sich auch häufig in den Angriff einschaltete und für seine Mitspieler beispielgebend war. Ein böses Foul von Hohnhausen trug dem Clubstopper schon frühzeitig eine schmerzhafte Oberschenkelverletzung ein. In der Pause wurde Wenauer behandelt. Hätte man ihn jetzt gefragt ob er weiterspielen könne, wäre der „Nandl" sicher beleidigt gewesen. Aus solchem Holz müssen Spieler geschnitzt sein, die Erfolge erringen wollen.

Bravo „Nandl", weiter so!

hrö.

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