29. Spieltag 1968 / 69 Sa., 19.04.1969

Bundesliga

1. FC Nürnberg - Eintracht Braunschweig

2:0 (1:0)

1. FC NÜRNBERG:

Rynio;

Czernotzki, Popp;

L. Müller, Wenauer, Zaczyk;

Cebinac, Küppers, Nüssing, H. Müller, Volkert

Trainer: Klötzer

Wechsel: Rigotti für Czernotzky (72.)

Tore: 1:0, 2:0 Dieter Nüssing (34., 71.)

EINTRACHT BRAUNSCHWEIG:

Oeller;

Grzyb, Kaack;

Polywka, Schmid, Eifert;

Saborowski, Dörfel, Weiß, Ulsaß, Maas

Trainer: Johannsen

Wechsel: Berg für Ulaß (46.), Deppe für Dörfel (70.)

Tore: ---

-

Schiedsrichter: Köhler

Zuschauer: 17.000

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht aus der FCN - Vereinszeitung Nummer 5 vom Mai 1969

Ein hoffnungerweckender Sieg!

Nein, der Ofen ist noch nicht aus! Kaum vom „Merkel'schen Eise" befreit, wartete der 1. FCN mit einer Leistung auf, die der insgeheim von allen Clubfreunden gehegten Hoffnung auf einen zwar späten, aber keineswegs zu späten Clubfrühling neue Nahrung gab.

Nicht der Titelaspirant Eintracht Braunschweig, sondern der seit Wochen einem makabren Rekord entgegentreibende 1. FCN brillierte und vermochte diese für beide Mannschaften unter dem Motto „Alles oder nichts" stehende Partie, klarer als es das Ergebnis ausdrückt, für sich zu entscheiden.

Ausschlaggebend für das gute Spiel des Clubs - dem besten seit dem 4:0 gegen Mönchengladbach - waren Nürnbergs starke Mittelfeldspieler, allen voran Klaus Zaczyk, sowie die Flügelzangen Cebinac und Volkert. Damit ist schon gesagt, daß der in letzter Zeit oftmals enttäuschende Clublinksaußen aufs angenehmste überraschen konnte. Nur die Clubabwehr zeigte erneut etliche Schwächen. Aber auch ihr müßte, zumal dem namhaften Braunschweiger Angriff kein Treffer gelang, der Erfolg über die „Johannsen-Schützlinge" weitere Sicherheit geben.

Bei den Gästen überragte der für den verletzten Nationaltorhüter Wolter aufgebotene Oeller. Er hielt, so unglaublich es auch klingen mag, schier mehr, als zu halten war und verhinderte, daß der von Beginn an wie entfesselt stürmende Club nicht schon bei Halbzeit klar in Front lag.

Oellers erste Glanztat: geschah in der 7. Minute, als Zaczyk eine Volkert-Flanke aus der Luft abfaßte. Kurz darauf verhinderte einer seiner Vorderleute das bereits sicher scheinende l :0. Dann aber scheiterten die Nürnberger nur noch am großartig reagierenden „Wolter-Ersatzmann". Erst in der 34. Minute fiel der lang ersehnte Führungstreffer. Volkert hatte nach einem Solo lediglich den Pfosten getroffen, aber ehe man auf den Rängen verzweifelt aufstöhnen konnte, vermochte Nüssing den zurückprallenden Ball mit letztem Einsatz ins Tor zu bugsieren. Die letzte klare Chance, noch vor Halbzeit das beruhigende 2:0 zu erzielen, ergab sich in der 43. Minute. „Cebi" trat einmal mehr einen Muster-Eckball, Nüssing verlängerte mit dem Kopf zu Volkert, doch der freistehende Clublinksaußen donnerte das Leder mit dem linken Fuß überhastet in die Wolken, anstatt sich Zeit und Maß zu nehmen.

Unmittelbar nach Seitenwechsel, bei Braunschweig spielte nunmehr Berg für Ulsaß, verzeichnete Volkert abermals einen Pfostenschuß. Eine Minute später - nach einem Täuschungsmanöver Nüssings - verstolperte Küppers eine gute Möglichkeit, Während der Club auch weiterhin gefährliche Angriffe inszenierte, hatten die Braunschweiger allenfalls in der 60. Minute eine reelle Chance, die jedoch von Dörfel vergeben wurde. 8 Minuten darnach wechselte Trainer Johannsen den Ex-Hamburger gegen Deppe aus und gleich darauf machte auch Kuno Klötzer von der Möglichkeit des Spieleraustausches Gebrauch. Der überaus nervös wirkende Czernotzki wurde durch Rigotti ersetzt. In der 72. Minute verwandelte Nüssing mit dem Kopf eine präzise Volkert-Flanke zum alles entscheidenden 2:0. Wenig später stand der Club vor einem weiteren Treffer. Nüssing hatte sich gegen Polywka durchgesetzt und zu Cebinac gepaßt, der das Leder sofort zu Zaczyk weiterleitete, doch wiederum war Oeller auf dem Pasten. Kurz vor Schluß erzwang der Club noch einen Eckball, der jedoch nichts mehr einbrachte.

Nun, auch das 2:0 und vor allem die Art, wie es erspielt wurde, deutet an, daß das Schiff des Clubs wieder intakt und auf dem richtigen Kurs zu sein scheint!

A. Weiß

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