13. Spieltag 1968 / 69 Sa., 02.11.1968

Bundesliga

1. FC Nürnberg - VfB Stuttgart

1:1 (1:0)

1. FC NÜRNBERG:

Rynio;

Hansen, Popp;

L. Müller, Wenauer, Theis;

Beer, Zaczyk, Nüssing, H. Müller, Volkert

Trainer: Merkel

Wechsel: Küppers für L. Müller (46.), Leupold für Hansen (82.)

Tore: 1:0 Ludwig Müller (29.)

VfB STUTTGART:

Heinze;

Menne, Mayer;

Hofmann, Eisele, Entenmann;

Handschuh, Gress, Larsson, Arnold, Haug

Trainer: Baumann

Wechsel: ---

Tore: 1:1 Haug (47.)

-

Schiedsrichter: Krumnach (Dortmund)

Zuschauer: 20.000

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht aus der FCN - Vereinszeitung Nummer 11 vom November 1968

Wider Erwarten starker VfB war dem Sieg näher

Der beste VfB, der laut Auffassung vieler Experten seit Bestehen der Bundesliga in Nürnberg aufkreuzte, war dem Sieg näher als der Club. Die Stuttgarter hatten vor allem in punkto Technik, Spielwitz und Spielauffassung klare Vorteile und deshalb gab es im Nürnberger Lager hinsichtlich des Resultates keinen Grund, mit dem Schicksal zu hadern. Allerdings hätte der 1. FCN, ehe die quicklebendigen Schwaben zum Ausgleich kamen, mehr als nur einen Treffer erzielen können, doch dem gegenüber standen innerhalb kurzer Zeit ein Pfostenschuß von Handschuh, ein nur den Querbalken treffender Kopfball von Arnold und eine am Einschuß bereiten Gress begangene Regelwidrigkeit, die durchaus „elfmeterreif" schien.

Enttäuscht konnten die 20 000 Zuschauer, die insgesamt gesehen eine schnelle und prickelnde Partie erlebten, nur deshalb sein, weil die verjüngte Clubelf weniger bot, als aufgrund ihres überraschenden 2:0-Erfolgs in Braunschweig zu erwarten war. Mit anderen Worten, noch ist kein neuer Höhenflug in Sicht, noch vermögen die jungen Akteure des Clubs die alten abgewanderten oder derzeit verletzten nicht zu ersetzen. Dabei hat es auch dieses Mal keinem der Merkel-Schützlinge an Siegeswillen und Einsatzfreudigkeit gefehlt. Doch guter Fußball erheischt eben mehr als nur athletische Tugenden.

Die relativ gleichfalls junge VfL-Elf hingegen scheint schon jetzt auf dem besten Weg zu sein, um an erfolgreiche Stuttgarter Fußballepochen anknüpfen zu können. Nicht nur ihre Routiniers Gress und Larsson, auch ihre jungen Kräfte, angefangen vom figürlich kleinen, aber ansonst „großen" Torhüter Heinze bis zum Linksaußen Haug, warteten mit feinen Leistungen auf. Es bleibt daher nur zu hoffen, daß der Club in Bälde in ähnlicher Weise aufzuspielen vermag.

Die Begegnung, der das Endspiel um den Max-Morlock-Pokal der Nürnberger Volksschulen vorausging, wurde mit stürmischen Clubangriffen eröffnet. Vor allem Zaczyk und Volkert waren zunächst kaum zu bremsen und feuerten aus allen Rohren. VfB-Torhüter Heinze hatte schon in der ersten Viertelstunde Gelegenheit sich mehrmals auszuzeichnen. Das l :0, das in der 29. Minute fiel, war zu diesem Zeitpunkt verdient. Es wurde nach einem von Volkert getretenen Eckball erzielt. Der erstmals wieder eingesetzte L. Müller wuchtete mit dem Kopf das Leder unhaltbar ins Netz, Wenig später köpfte Nüssing über das Tor. Dann allerdings drehten die Stuttgarter auf. Zwischen der 38. und 44. Minute spielten sich vor dem Clubtor die bereits eingangs erwähnten Szenen ab. Nach der Pause wurde Rekonvaleszent „Luggi" Müller durch Küppers ersetzt. Die hierdurch bedingte Umstellung - Zaczyk bewährte sich zwar auch als Außenläufer - wirkte sich nachteilig aus, da Küppers erneut enttäuschte. Dennoch bot sich dem Club gleich nach Wiederbeginn eine glasklare Torchance, aber Nüssing schlug aus kurzer Distanz über den Ball. Unmittelbar darnach kam der VfB durch Haug, der den schlecht postierten Rynio mit einem Bogenschuß überraschte, zum Ausgleich. Dabei blieb es, obwohl der immer stärker auftrumpfende VfB und der sichtlich nachlassende Club noch etliche gute Tormöglichkeiten hatten.

A.W.

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