Freundschaftsspiel 1966 / 67 Sa., 06.08.1966

1. FC Nürnberg - Aston Villa Birmingham

1:2 (1:0)

1. FC NÜRNBERG:

Wabra;

Hilpert, Ferschl;

Leupold, Wenauer, Reisch;

Adelmann, Wild, Strehl, Miladinovic, Volkert

Trainer: Csaknady

Wechselspieler: L. Müller, Flachenecker, Greif

Tore: 1:0 Adelmann

ASTON VILLA:

Withers;

Wright, Aithen;

Pountley, Sleuveuhoek, Deakin;

Roberts, Park, Hateley, Catterly, Scott

Trainer: ?

Wechselspieler: Bradley, Hamilton

Tore: 1:1, 1:2 Hateley

-

Schiedsrichter: Siebert

Zuschauer: 7.000

Besondere Vorkommnisse: Strehl verschießt Elfmeter, Rote Karte für Withers und Flachenecker

Spielbericht aus der FCN Vereinszeitung Nummer vom 196

Enttäuschung über das Spiel gegen die Engländer

Auch World Cup 66 hat uns wieder einmal ein böses Erbe hinterlassen. Drei Wochen lang übersättigt davon, wollten unsere Anhänger nichts mehr hören und sehen vom Fußball. Der Auftakt zum vierten Bundesligajahr wurde daher zu einer kompletten Pleite. Achteinhalbtausend Zuschauer beim Lokalderby und noch weniger bei einem internationalen Treffen, Begegnungen also, die schon vor vier Jahrzehnten fünfundzwanzigtausend Interessenten auf die Beine brachten, zerstören alle Zweifel darüber, daß das Privatspiel tot ist. Das Drum und Dran diesmal dürfte es für die nächste Zukunft sogar mausetot gemacht haben.

War der Nürnberg-Fürther Rivalenkampf als Einleitung schon viel zu hitzig gewesen, so haben wir mit den aufgeregten, lautstarken Engländern sogar ziemlich daneben gegriffen. Der Name Aston Villa bedeutet zwar für England so was wie der 1. FCN für Deutschland, aber - „alter Adel", etwas angekratzt, empfindlich bissig, wegen des Mangels an jungem Ruhm und neuem Politurglanz.

Und wie schön ging es doch los, eine Halbzeit lang Schmiß und Spritzigkeit auf beiden Seiten, versprechende Verbesserungen sogar in unserer. Sturmbesetzung, bis das Pulver verschossen, die Chancen wieder verpaßt, die Laune der Zuschauer verdorben war. Dazu kam Pech bei einigen Maßnahmen des Trainers, der zum Auswechseln nicht gerade die besten Kräfte bereitgehalten, sondern sie zum Vorspiel der Reserve freigegeben hatte, und letztlich das Mißgeschick, daß er Wenauer, den Turm in der schon recht giftig gewordenen Schlacht, gerade in dem Augenblick zur Seitenlinie und aus dem Spiel rief, als die Engländer - durch das erzielte Ausgleichstor aufgepulvert - eben Wabras Tor berannten. Die bis dahin so zuverlässige Abwehr war aufgerissen, irritiert durch die Ablenkung und - schon hatten die fixen Briten den Sieg an sich gerissen. Dann war der Teufel los! Manche Selbstbeherrschung ging verloren, dem Schiri entglitt die Autorität. Der Rest des Geschehens verlief unwürdig und - sei schweigend vergessen.

Möge Reue eine heilsame Reaktion bewirken bis der neue Laden aufgemacht wird!

Pelzner

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