8. Spieltag 1966 / 67 Sa., 08.10.1966

Bundesliga

1. FC Nürnberg - Fortuna Düsseldorf

4:2 (2:1)

1. FC NÜRNBERG:

Strich;

Hilpert, Popp;

L. Müller, Wenauer, Ferschl;

Greif, Strehl, Brungs, Wild, Usbeck

Trainer: Csaknady

Tore: 1:0 Strehl (2.), 2:0, 4:1 Brungs (24., 68.), 3:1 Wild (54.)

FORTUNA DÜSSELDORF:

Krüssenberg;

Hellingrath, Häffner;

Hesse, Kiskup, Lungwitz;

Hoffer, Strauß, Gerhardt, Schult, Meyer

Trainer: Klötzer

Tore: 2:1 Straus (42.), 4:2 Meyer (87.)

-

Schiedsrichter: Biwersi

Zuschauer: 22.000

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht aus der FCN Vereinszeitung Nummer 11 vom November 1966

Club und Fortuna begeisterten!

Nicht nur der Wettergott, auch der Club sorgte für ein sonniges Wochenende, und nicht die ansonst so sichere Clubabwehr, sondern der bis dato keineswegs überzeugende Clubsturm bescherte dem 1. FCN den 4. Sieg nacheinander. Kein Wunder, daß auf den Zuschauerrängen eitel Freude herrschte. Brungs (2), Strehl und Wild erzielten vier Prachttore. Drei fielen durch Kopfstöße, und zwei davon waren allein das Eintrittsgeld wert.

Aber wer den Club lobt, muß auch die Fortuna rühmen. Dier Bundesliga-Neuling vom Niederrhein war überraschend stark und bewies, daß sein guter Tabellenplatz nicht von ungefähr kam.

Die im Mittelfeld ebenbürtigen und angriffsfreudigen Düsseldorfer heizten der Clubabwehr zuweilen gehörig ein. Sie waren kurz vor der Pause nahe daran, auszugleichen und wer weiß, wie alles gelaufen wäre, wenn nicht Tasso Wild bereits neun Minuten nach dem Seitenwechsel mit einem Flugkopfball seltener Güte auf 3:1 erhöht hätte. Kurz gesagt, auch den technisch versierten und stets offensiv spielenden Gästen gebührt ein Kompliment. Sicher, sie lagen stets im Rückstand und hatten faktisch nichts zu verteidigen, doch daß sie selbst nach dem 4:1 nicht resignierten, verdient alle Anerkennung. Ihre Spielweise war neben der Leistung des Clubs mit ausschlaggebend, daß in Nürnberg ein begeisterndes Spiel zustandekam.

Die Partie begann mit einem Paukenschlag! Greif erzwang sofort einen Eckstoß. Der Ball konnte zwar von Krüssenberg abgewehrt werden, doch Usbeck erwischte das Leder, flankte zu Tasso Wild und der Nürnberger Halblinke dirigierte die Kugel mit dem Kopf zum ungedeckten Heinz Strehl, der sich dafür mit einem feinen Kopfballtor bedankte. l :0 in der 2. Minute, das mußte Auftrieb geben und den Gästen, sofern sie mit einer defensiven Marschroute aufs Spielfeld gekommen waren, das Konzept verderben.

Die Gegenstöße der Fortunen ließen auch nacht lange auf sich warten. Vor allem Meyer deutete immer wieder seine Gefährlichkeit an, und als Strich von ihm gerempelt wurde und den Ball verlor, brannte es lichterloh vor dem Nürnberger Gehäuse. Wenig später streifte einer seiner wuchtigen Schüsse den Torbalken. Kein Zweifel, die Düsseldorfer konnten schießen, aber die besseren Schützen standen dieses Mal im Clubsturm. Brungs erzielte in der 24. Minute nach einem Eckball aus der Drehung heraus das 2:0 und der Club schien einem sicheren Sieg entgegenzusteuern. Doch erneut kamen die Düsseldorfer. Sie konnten kommen, da aufgrund des Nürnberger „Ausputzerrezeptes" der Düsseldorfer Halbrechte ungehindert aufzubauen vermochte. Immer wieder hatten die Gäste Gelegenheit, aufs Nürnberger Tor zu feuern. Zum Glück klebte ihnen dabei mehrmals das Schußpech an den Stiefeln und zum Glück fiel der Anschlußtreffer erst drei Minuten vor dem Pausenpfiff. Die Clubabwehr (es standen sich mit Strich 5 Nürnberger und 2 Düsseldorfer gegenüber), sah dabei gar nicht gut aus.

In der 54. Minute erzielte Tasso Wild nach einer Musterflanke des nach rechts rochierten Heinz Strehl das bereits erwähnte 3:1. Auch das alles entscheidende 4. Tor des Clubs, das in der 68. Minute fiel, glich einem „Bilderbuchtreffer". Dieses Mal flankte der in der 2. Halbzeit großartig auftrumpfende Wild nach einem feinen Kombinationszug haargenau und der sich in Hochform befindliche Kopfballspezialist Franz Brungs besorgte den Rest. Leider führte die schönste Ballstafette des Spiels nicht zum Erfolg. Wie an der Schnur gezogen lief das Leder durch die Reihen des Clubs, doch der völlig freistehende Usbeck schoß aus kurzer Entfernung neben das Tor. Dafür gelang dem Düsseldorfer Torjäger Meyer postwendend das 4:2. Ein kleiner Schönheitsfehler, aber so verdient der Club auch gewann, niemand wind in Abrede stellen, daß dieser Treffer dem Spielverlauf nach gleichfalls in Ordnung ging.

A. W.

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