25. Spieltag 1965 / 66 Sa., 12.03.1966

Bundesliga

Borussia Mönchengladbach - 1. FC Nürnberg

8:3 (5:1)

BORUSSIA MÖNCHENGLADBACH:

Orzessek;

Jansen, Vogts;

Löwin, Wittmann, Wimmer;

Sinnler, Heynckes, Eifert, Netzer, Rupp

Trainer: Weisweiler

Karten: ---

Tore: 1:0, 5:1 Netzer (5., 36.), 2:0, 3:1, 6:1 Heynckes (11., 28., 52.),

4:1 Elfert (29.), 7:2, 8:3 Rupp (81., 84.)

1. FC NÜRNBERG:

Wabra;

Hilpert, Popp;

L. Müller, Wenauer, Reisch;

Allemann, Brungs, Strehl, Flachenecker, Greif

Trainer: Csaknady

Karten: ---

Tore: 2:1 Flachenecker (19.), 6:2 Brungs (59.), 7:3 Strehl (83.)

-

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Schiedsrichter: Schulenburg

Zuschauer: 13.000

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht aus der FCN Vereinszeitung Nummer 4 vom April 1966

Clubdebakel in Mönchengladbach

Eines vorweg, ich habe das Spiel nicht gesehen und kann nur zu Papier bringen, was Alv Riemke, der technische Leiter der Lizenzspieler des Clubs, berichtet hat.

Halt, ein weiterer Augenzeuge sagte auch, daß sich der gute Alv während der neunzig Minuten weniger als technischer, sondern als Katastrophen-Einsatzleiter gefühlt haben müsse. Und das, obwohl er in Vertretung des erkrankten Clubtrainers Csaknady alles getan hat, um die Clubelf wohlvorbereitet und gut eingestellt in dieses Treffen zu schicken.

Ludwig Müller sollte Nationalspieler Netzer an die Kette legen, Steff Reisch sein Hauptaugenmerk auf Heynckes legen und einer der Nürnberger Halbstürmer die Kreise des zurückhängenden Eifert stören. Riemkes Rezept hieß somit „Safety first" und war alles andere als ein Befehl zur Offensive.

Doch die also angesprochenen Cluberer hatten taube Ohren. Sie vergaßen aufs Decken und waren zumeist in der gegnerischen Hälfte zu finden. Hinzu kam, daß Roland Wabra ein Formtief sondergleichen hatte. Schon das l :0 war ein Geschenk des Clubtorhüters an die Gastgeber. Wabra lenkte einen indirekten Freistoß ins eigene Netz! Ferner gingen drei weitere Treffer auf sein Konto.

Außerdem sah der sonst so verläßliche Helmut Hilpert von seinem Gegenspieler Rupp nur die Fersen. Damit ist das Debakel des Clubs bereits erklärt, denn die flinken Glad­bacher Stürmer brauchten sich nur in Höhe der Mittellinie zu postieren, auf Vorlagen zu warten und davonzujagen.

Laut Alv Riemke sollen die Gastgeber allenfalls 12- bis 15mal aufs Clubtor geschossen haben und 8mal mußte Wabra den Ball aus dem Netz holen. Kurzum, den Gastgebern fiel es nicht schwer, dem Club ein Kannä zu bereiten.

Dabei sollen die Nürnberger im Mittelfeld nicht einmal schlecht ausgesehen haben. Riemke verwies auch auf die drei Clubtreffer und entkräftete meinen Einwand, daß zwei Gegentore erst zu einem Zeitpunkt fielen, als das Spiel längst entschieden war, dahingehend, daß die Clubstürmer schon vorher gute Chancen herausgespielt hätten.

Nun, wie dem auch sei, hoffen wir, daß dem 1. FCN künftig ähnliche Schlappen erspart bleiben.

A. W.

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