13. Spieltag 1965 / 66 Sa., 20.11.1965

Bundesliga

1. FC Nürnberg - Hannover 96

2:1 (0:0)

1. FC NÜRNBERG:

Wabra;

Hilpert, Popp;

L. Müller, Wenauer, Leupold;

Volkert, Brungs, Bast, Wild, Greif

Trainer: Csaknady

Karten: ---

Tore: 1:0 Volkert (56.), 2:0 Brungs (70.)

HANNOVER 96:

Podlasly;

Fuchs, Kronsbein;

Mittrowski, Laszig, Mühlhausen;

Klose, Siemensmeyer, Rodekamp, Nix, Bandura

Trainer: Kronsbein

Karten: ---

Tore: 2:1 Siemensmeyer (71.)

-

Schiedsrichter: Ott

Zuschauer: 15.000

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht aus der FCN - Vereinszeitung Nummer 12 vom Dezember 1965

Offensiver Club befriedigt Nürnbergs Fußballfreunde

Die Kasse konnte auch in diesem Spiel nicht stimmen, denn nur knapp 15 000 Zuschauer waren ins Stadion gekommen, doch dafür stimmte dieses Mal die Marschrichtung des Clubs. „Stürmen" hieß die Parole und siehe da, es gab auf den Rängen zufriedene Gesichter.

Der 1. FCN gewann zwar nur mit 2:1, aber das Eckballverhältnis lautete 17:2 für die ganz in weiß spielenden Nürnberger. Darüber hinaus trafen die Clubstürmer dreimal das Torgebälk und noch öfter retteten Hannoveraner Feldspieler für ihren bereits geschlagenen Tormann. Dieser Keeper war ein Mann mit tausend Händen. Er hieß Podlasly und hätte sich an diesem Tag auch Zamorra oder Stuhlfauth nennen können. Natürlich stand Fortuna auf seiner Seite. Die tollste Szene war wohl, als Clubmittelstürmer Bast mit einem wuchtigen Kopfball genau das Haupt eines auf der Torlinie stehenden Hannoveraners traf. Kein Wunder, daß der Clubanhang zuweilen vor Verzweiflung stöhnte.

Schon nach einer Viertelstunde hätte der 1. FCN klar in Führung liegen können. Die Nürnberger brannten großartiges Angriffsfeuerwerk ab. Sie schössen aus allen Rohren, doch schier unglaubliches Pech verhinderte, daß dabei Treffer heraussprangen.

Bereits in der 1. Minute hatte Brungs nach einem Flankenball von Volkert eine gute Möglichkeit. Diesem furiosen Auftakt folgten bis zur Pause torreife Szenen am laufenden Band. Zum Glück resignierten die Nürnberger nicht. Auch nach dem Seitenwechsel hielt die Cluboffensive an. Sie war im Gegensatz zu früheren Spielen kein blindwütiges Anstürmen. Vor allem der rechte Clubflügel mit Franz Brungs und dem jungen Georg Volkert spielte hervorragend auf. Der selbstbewußte Georg, ein geborener Fußballspieler, dürfte den Sprung in die 1. Clubelf endgültig geschafft haben. Er und Franz Brungs trafen schließlich auch ins anscheinend zugenagelte Gästetor.

In der 56. Minute jagte Volkert nach einem Preßschlag des nach vorn geeilten L. Müller den Ball unhaltbar ins Netz. Eine Viertelstunde später besorgte Brungs mit einem Kopfball das 2:0. Der Bann schien gebrochen zu sein, doch fast im Gegenzug folgte eine kalte Dusche. Vermutlich verführte die Freude über den 2. Treffer die Clubabwehr zu jenem Leichtsinn, der dem ungedeckten Siemensmeyer Gelegenheit gab, im Anschluß an einen Eckstoß durch Kopfball auf 2:1 zu verkürzen. Das stiftete etliche Verwirrung in den Nürnberger Reihen und die Gäste witterten Morgenluft. Das Spiel wurde ausgeglichener. Die Niedersachsen kamen immer besser in Fahrt, zumal sich einige Abwehrspieler des Clubs nicht damit befreunden konnten, den Gegner bereits bei der Ballauf-nahme zu stören. Überhaupt ließ die Deckung der Nürnberger mit Ausnahme von Wenauer, der erneut eine prächtige Partie lieferte, dann und wann Schwächen erkennen.

Allen Zuschauern blieb auch rätselhaft, weshalb oftmals drei oder 4 Cluberer auf der Höhe der Mittellinie den Raum deckten, anstatt die allenfalls 10 oder 20 m entfernten Hannoveraner Angriffsspitzen - es waren zumeist nur zwei - genau zu markieren.

Nun, es blieb beim hochverdienten 2:1-Erfolg des Clubs und alle, die das Spiel sahen, werden wiederkommen. Mehr noch, hält der 1. FCN die an diesem Tag gezeigte Marsch richtung bei, dürften auch die bislang noch immer Grollenden erneut die Ränge des Stadions füllen.

A. W.

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