Pokal 1/8-Finale 1964 / 65 Sa., 06.02.1965

1. FC Nürnberg - Hamburger SV

3:1 (1:1)

1. FC NÜRNBERG:

Wabra;

Leupold, Ferschl;

L. Müller, Wenauer, Reisch;

Albrecht, Wüthrich, Strehl, Wild, Allemann

Trainer: Baumann

Karten: ---

Tore: 1:1 Wild (38.), 2:1 Albrecht (57.), 3:1 Strehl (85.)

HAMBURGER SV:

Krämer;

Krug, Kurbjuhn;

Piechowiak, Giesemann, Kurth;

Peltonen, Wulf, B.Dörfel, Dehn, G. Dörfel

Trainer: Gawliczek

Karten: ---

Tore: 0:1 G. Dörfel (10.)

-

Schiedsrichter: Mathieu

Zuschauer: 35.000

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht aus der FCN - Vereinszeitung Nummer 3 vom März 1965

Club bootet auch den HSV aus

Rund 35 000 Zuschauer wollten den Club siegen und eine Neuauflage des Duells Wenauer-Seeler sehen. Letzteres fand nicht statt, denn der Uwe war verletzt und konnte für seinen HSV nur die Daumen drücken.

Der Club schien daher ein leichtes Spiel zu haben, zumal Schußkraft und Können des Nationalmittelstürmers vor Wochen dafür ausschlaggebend waren, daß die Hamburger in Nürnberg die Oberhand behielten. Aber so überraschend es auch klingen mag, die ohne ihren seinerzeitigen „Match-Winner" angetretenen Hanseaten lieferten diesesmal eine weitaus stärkere Partie. Sie wollten den Ausfall ihres stärksten Mannes, auf den ansonst ihre Aktionen zugeschnitten sind, durch ein entsprechendes Mannschaftsspiel wettmachen. Dieses Vorhaben gelang den Gästen so gut, daß der Club in der ersten halben Stunde keineswegs wie der spätere Sieger aussah. Es ist jedoch müßig, sich darüber Gedanken zu machen, ob den Nürnbergern auch gegen einen kompletten HSV die angestrebte Revanche gelungen wäre. Denn Uwes Gegenspieler, Nandl Wenauer, befand sich an diesem Tag in ausgezeichneter Form. Er, Ludwig Müller, Tasso Wild und Rolf Wüthrich waren die Stützen der zunächst viel zu umständlich operierenden Clubelf.

Freilich, ehe der HSV die Initiative an sich riß und mit flüssigen Kombinationen aufwartete, setzte Rolf Wüthrich einen Freistoß an den Pfosten. Dann aber kamen die Hamburger. In der 10. Minute wagte sich Horst Leupold allzu weit nach vorn. Gerd Dörfel erhielt das Leder, Wabra lief zu spät aus seinem Gehäuse und schon hatte der schnelle Hamburger Linksaußen die Kugel ins Netz geschoben. Die Gäste inszenierten auch weiterhin gefährlichere Angriffe als der zu sehr in die Breite spielende Club.

Erst eine Viertelstunde vor Halbzeit begann sich das Blatt zu wenden. Tasso Wild erzielte in der 38. Minute den Ausgleich. Vermutlich wäre sein Flachschuß eine leichte Beute von Krämer geworden, wenn nicht Kurth das Leder abgefälscht hätte. Wenig später vergab Albrecht nach glänzender Vorarbeit von Wüthrich eine glasklare Chance. Nach der Pause forcierte der Club das Tempo. Die Flügelstürmer kamen jetzt besser zum Zug. Vor allem Toni Allemann vermochte sich immer wieder durchzusetzen. Doch zunächst hatte der HSV eine gute Möglichkeit. Wenauer verfehlte einen Paßball, zwei Hamburger sahen sich nur noch einem Nürnberger Abwehrspieler gegenüber, aber ein schlechtes Zuspiel verdarb den Gästen das mögliche l :2.

In der 57. Minute machte es der Club viel besser. Heinz Strehl gab eine Vorlage in den freien Raum, Albrecht startete blitzschnell und lenkte den Ball ins Tor.

Die Hamburger steckten noch nicht auf, doch nunmehr hatte sich die Clubabwehr auf den flinken Gästeangriff eingestellt. Das bis dahin sehr faire Spiel erhielt durch ein böses Foul von Kurbjahn an Wüthrich vorübergehend eine derbe Note. Zum Glück beruhigten sich die Gemüter wieder. Schließlich erzielte Heinz Strehl nach Zuspiel von Wüthrich das alles entscheidende 3:1.

A.W.

DFB-Pokalspiel 1. FCN - HSV 3:1

Den Ball direkt aus der Luft zieht Heinz Strehl in Richtung Tor, doch der Schuß geht knapp darüber. Schiedsrichter Mathieu (links) und HSV-Läufer Piechowiak sehen aufmerksam zu.

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