3. Spieltag 1964 / 65 Sa., 05.09.1964

Bundesliga

1. FC Nürnberg - Hertha BSC Berlin

2:0 (1:0)

1. FC NÜRNBERG:

Strick;

Popp, Hilpert;

L. Müller, Leupold, Reisch;

Greif, H. Müller, Strehl, Wild, Dachlauer

Trainer: Baumann

Karten: ---

Tore: 1:0 Strehl (35.), 2:0 Wild (59.)

HERTHA BSC BERLIN:

Fahrian;

Rehagel, Schimmöller;

Sundermann, Eder, Altendorff;

Rühl, Schulz, Faeder, Steinert, Kremer

Trainer: Schneider

Karten: ---

Tore: ---

-

Schiedsrichter: Mathieu

Zuschauer: 40.000

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht aus der FCN Vereinszeitung Nummer 9 vom September 1964

Trotz tropischer Temperaturen ein gutes Spiel

Rund 40 000 Zuschauer, darunter viele Schlachtenbummler aus Berlin, erlebten trotz tropischer Temperaturen ein ausgezeichnetes Spiel. Daß das Tempo in der 2. Halbzeit nachließ, zeugt lediglich davon, daß Menschen, und keine Roboter dem runden Leder nachjagten. Nicht die mit großen Vorschußlorbeeren bedachten Berliner, die aufgrund ihrer Neuzugänge eine den Namen nach starke Formation stellen konnten, sondern der Club hatte das Heft fest in der Hand.

Tasso Wild, erstmals in der neuen Bundesligasaison eingesetzt, bedeutete eine wesentliche Verstärkung für den Nürnberger Innensturm. Er kämpfte vorbildlich und bildete zusammen mit Heinz Strehl wieder jenes Tandem, das die Nürnberger Angriffsreihe in guten Jahren so erfolgreich werden ließ.

Eine weitere angenehme Überraschung bot Gerd Strick. Er war ein sicherer Schlußmann und hat im Verein mit seinen Vorderleuten dafür gesorgt, daß Herthas Höhenflug bereits in Nürnberg gestoppt wurde.

Bereits bei Halbzeit hätten die quicklebendig aufspielenden Cluberer klar in Führung liegen können, aber Fahrian machte mehrmals hundertprozentige Chancen zunichte. Erst ein Scharfschuß von Strehl, den Freund und Feind kaum fliegen sahen, brachte den längst verdienten Führungstreffer. Eine Musterkombination war diesem wahrhaft krönenden Abschluß vorausgegangen. Kurz vor dem Pausenpfiff schien das 2:0 fällig zu sein. Manfred Greif hatte blitzschnell die Berliner Abwehr überlaufen, doch erneut rettete „Teufelskerl" Fahrian.

Alle erwarteten nach der Pause eine große Hertha-Offensive. Aber die Gluthitze hatte die Berliner Elf weitaus mehr ausgelaugt als die rationeller operierenden Nürnberger. Tasso Wild erhöhte in der 59. Minute mit einem überraschenden Flachschuß auf 2:0. Gleich darauf strebte Kurt Dachlauer allein dem Hertha-Tor entgegen. Er wollte Fahrian umspielen, aber der National-Torhüter ahnte das Vorhaben des Nürnbergers und schnappte das Leder.

Etwa 10 Minuten vor Schluß begann der Club den Ball in den eigenen Reihen zu halten. Diese Taktik wurde nicht nur von Berliner Fans mit Pfiffen quittiert. Doch alle erbosten Fußballfreunde hatten anscheinend der Treibhaustemperaturen vergessen, die im Kessel des Stadions herrschten. Außerdem lag der Club in Führung und wurde andererseits schon ausgelacht, wenn siegende Mannschaften dieses durchaus berechtigte und vernünftige Spielchen mit ihm getrieben haben. Auf jeden Fall blieb der Club nach guten Leistungen verdienter Sieger.

A. W.

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