27. Spieltag 1964 / 65 Sa., 10.04.1965

Bundesliga

1. FC Nürnberg - Meidericher SV

1:1 (1:1)

1. FC NÜRNBERG:

Wabra;

Leupold, Ferschl;

L. Müller, Wenauer, Reisch;

Allemann, H. Müller, Strehl, Wild, Greif

Trainer: Baumann

Karten: ---

Tore: 1:0 Allemann (32.)

MEIDERICHER SV:

Manglitz;

Heidemann, Sabath;

Nolden, Müller, Preuß;

Lotz, Schmidt, Versteeg, van Haaren, Mielke

Trainer: Schmidt

Karten: ---

Tore: 1:1 Mielke (33.)

-

Schiedsrichter: Treichel

Zuschauer: 15.000

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht aus der FCN Vereinszeitung Nummer 5 vom Mai 1965

Das Formtief des Clubs hält an

Aufgrund der enttäuschenden Leistungen des 1. FCN in den letzten Wochen, kamen nur 15 000 Zuschauer ins Nürnberger Stadion.

Diese Unentwegten erhofften sich von der Clubelf alles andere als Wunderdinge. Sie wären schon zufrieden gewesen, wenn die Mannen um Heinz Strehl in etwa angedeutet hätten, daß ihr Formtief überwunden sei. Allein, selbst dieser bescheidene Wunsch blieb unerfüllt. Kein Wunder, daß das Publikum noch sauerer reagierte als beim letzten Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt.

Freilich, drastische Mißfallenskundgebungen sind wohl kaum das richtige Rezept, um einer aus allen Fugen geratenen Elf wieder auf die Beine zu helfen. Vor allem dann nicht, wenn sich eine Mannschaft sichtlich darum bemüht, den Erfolg an ihre Fahnen zu heften.

Mit anderen Worten, die Clubspieler gaben, was sie derzeit geben konnten. Daß die von ihnen vergossenen Schweißtropfen nicht den ersehnten Gewinn brachten, lag ausschließlich an ihrer Spielweise. Sie rannten mit dem Ball, anstatt den Ball laufen zu lassen, sie versuchten sich vom Gegner zu lösen und liefen dennoch ins dichte Meidericher Abwehrnetz, kurz, was sie auch taten, war von vornherein zum Scheitern verurteilt.

Selbst die bislang so stabile Clubdeckung wies brüchige Stellen auf. Man konnte sich deshalb nur am klugen und quicklebendigen Spiel der Gäste erfreuen. Vor allem die Meidericher Stürmer Versteeg, Schmidt und van Haaren gaben der Clubabwehr mancherlei Rätsel auf. Obwohl die Westdeutschen dem Club das Mittelfeld überließen und zumeist nur mit einem Dreimann-Sturm operierten, hätten die Gäste bereits mit 3:0 in Führung liegen können, ehe Tasso Wild den Ball an den Pfosten donnerte. Wenig später, in der 31. Minute, erzielte Allemann den Führungstreffer. Tasso Wild gab einen genauen Paß und der nach links rochierte Clubrechtsaußen schlenzte das Leder mit dem rechten Außenrist ins Netz. Doch die Freude über dieses bildschöne Tor dauerte nicht lange. Schon der erste Meidericher Angriff nach dem Wiederanstoß brachte den Ausgleich. Der Halbrechte Schmidt schoß aufs Club-Gehäuse, Wabra konnte den Ball nur abklatschen und Mielke lenkte den Ball ins Tor. Nach der Pause hatte Allemann eine nie wiederkehrende Chance. Die Meidericher Abwehr war bereits ausgeschaltet, doch Allemann schoß aus drei Metern Entfernung über das Ziel. Der Club blieb zwar weiterhin feldüberlegen, doch der ausgezeichnete Manglitz und seine Vorderleute konnten kaum noch in Verlegenheit gebracht werden.

A. W.

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