11. Spieltag 1964 / 65 Sa., 14.11.1964

Bundesliga

1. FC Nürnberg - Hamburger SV

2:3 (2:2)

1. FC NÜRNBERG:

Wabra;

Leupold, Ferschl;

L. Müller, Wenauer, Reisch;

Allemann, H. Müller, Strehl, Wild, Greif

Trainer: Baumann

Karten: ---

Tore: 1:0 Strehl (3.), 2:1 Allemann (38.)

HAMBURGER SV:

Schnoor;

Dieckmann, Kurbjuhn;

Bahre, Giesemann, Krug;

Peltonen, Dehn, U. Seeler, Wulf, G. Dörfel

Trainer: Gawliczek

Karten: ---

Tore: 1:1, 2:2, 2:3 Seeler (21., 38., 60.)

-

Schiedsrichter: Treichel

Zuschauer: 53.000

Besondere Vorkommnisse: Keine

Spielbericht aus der FCN Vereinszeitung Nummer 12 vom Dezember 1964

Uwe Seeler und Wulf hatten zuviel Spielraum

Für die meisten der rund 53000 Zuschauer, die trotz anhaltenden Regens ins Nürnberger Stadion gekommen waren, hieß der Sieger dieses Spiels Uwe Seeler und der Verlierer Ferdinand Wenauer! Kein Zweifel, Uwe schoß nicht nur drei Tore, sondern gewann, nachdem ihm der erste Treffer gelungen war, fast jedes Duell gegen „Nandl". Die spielerischen und physischen Eigenschaften des figürlich kleinen Nationalmittelstürmers kamen an diesem Tag voll zur Geltung, während der glatte Boden für den langen und langsameren Clubstopper von vornherein Gift war.

Dennoch hätte Uwe wohl kaum den „hat trick" erzielt, wenn Clubtorhüter Wabra in Normalform gewesen wäre.

Außerdem hatten die Hamburger neben Seeler noch einen zweiten Stürmer zur Verfügung, dem die Clubabwehr viel zu viel Spielraum ließ. Es war der Halblinke Wulf. Er spann die Fäden und hätte beinahe einen weiteren Treffer für die Norddeutschen markiert. Es wäre daher falsch, die erste Heimniederlage des 1. FCN nur auf das Konto Wenauer zu buchen. Falsch schon deswegen, weil der Clubsturm wiederum einige glasklare Möglichkeiten vergab.

Ehe Uwe zum erstenmal konterte, hätte es bereits 2:0 für Nürnberg stehen müssen. Bevor Seelers 2. Streich erfolgte, zumindest 3:1, denn Manfred Greif verpaßte eine nie wiederkehrende Chance.

Überhaupt schien der 1. FCN zunächst einem glanzvollen Sieg entgegenzusteuern. Schon in der 3. Minute überraschte Heinz Strehl den schlecht postierten Schnoor mit einem überraschenden Schuß ins lange Eck. Kurz darauf hob der Clubmittelstürmer den Ball nur um Zentimeter über das leere Gehäuse und die Hamburger Abwehr sah zumindest in den ersten zwanzig Minuten nicht allzu gut aus. Auch das 1:1, dem ein Foul von Seeler vorausging, wirkte weder einschüchternd noch schockierend. Der Club blieb am Drücker und als Toni Allemann in der 38. Minute nach einem Zuspiel von Strehl das Leder zum 2:1 in die Maschen wuchtete, glaubte wohl niemand, daß weitere Treffer nur noch von Uwe Seeler geschossen würden. Aber jetzt begann der HSV zu stürmen und nach drei Minuten hatte es Kanonier Uwe erneut geschafft. Nandl Wenauer kam um Sekundenbruchteile zu spät und Roland Wabra ließ das haltbare Geschoß passieren. Dieser Treffer nahm dem Clubmittelläufer vollends den Nerv. Jedermann rechnete damit, daß nach Seitenwechsel Horst Leupold die Stopperrolle übernehmen würde, aber diese Umstellung erfolgte erst als Uwe sein Soll mehr als erfüllt und zum drittenmal zugeschlagen hatte.

Noch war eine halbe Stunde zu spielen, aber der Club operierte bei allem Eifer und Einsatz nicht klug genug und zu glücklos, um eine ähnliche Wende wie gegen Braunschweig herbeiführen zu können.

Vor allem Schnoor, Kurbjuhn und Giesemann sorgten dafür, daß Uwe Seelers Streiche zum ersten Auswärtssieg der Hamburger reichten.

A. W.

Gleich dreimal gelang Uwe Seeler ein Torerfolg. Der HSV-Mittelstürmer allein schlug den Club beim 2:3 im Stadion. Links Wenauer, der hier den dritten Treffer nicht verhindern konnte.

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