Europapokal der Pokalsieger 1962 / 1963 So., 24.03.1963

1/4-Finale 2. Spiel

1. FC Nürnberg - BK Odense

6:0 (3:0)

1. FC NÜRNBERG:

Wabra;

Leupold, Hilpert;

Flachenecker, Wenauer, Reisch;

Engler, Morlock, Wild, Haseneder, Dachlauer

Trainer: Herbert Widmayer

Karten: ---

Tore: 1:0, 3:0 Morlock (34., 39.), 2:0 Dachlauer (37.), 4:0 Wild (64.),

5:0 Engler (84.), 6:0 Haseneder (89.)

BK ODENSE:

S. Rask;

Johannsen, J. Rask;

Jacobsen, Nielsen, Hartwig;

Engström, A. Hansen, Haastrup, Danielsen, P. Hansen

Trainer: Remlein

Karten: ---

Tore: ---

-

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Schiedsrichter: Wlachojanis (Österreich)

Linienrichter: Babauczek, Siegel (Österreich)

Zuschauer: 25.000

Besondere Vorkommnisse: Engler trifft Elfmeter (84.)

Spielbericht aus der FCN-Vereinszeitung Nummer 4 vom April 1963

Mit und durch Maxl ins Halbfinale

Am 5. 5. 62, im Gruppenspiel gegen Schalke 04, vertrat Max Morlock vor heimischem Publikum letztmals die Farben des 1. FCN. Maxl führte und schoß die „Lausbuben" des Clubs ins Deutsche Endspiel.

Neun Monate später feierte Maxl Morlock an gleicher Stelle ein schier noch eindrucksvolleres „Come back"! Nürnbergs Fußballidol führte und schoß die „Lausbuben" des Clubs ins Halbfinale des Europa-Cups!

Das Ergebnis trügt. Die Dänen waren stärker als das 6:0 besagt. Sie hatten hervorragende Könner in ihren Reihen. Vor allem Nationalspieler Danielsen entpuppte sich als Vollblutfußballer. Keiner der rund 25 000 Besucher hätte nach halbstündiger Spielzeit einen klaren Sieg des Clubs zu prophezeien gewagt.

Die flinken Dänen kreuzten immer wieder gefährlich vor Wabras Gehäuse auf. Zweimal war Hilpert Retter in letzter Not und zweimal verhinderte Wabra den Führungstreffer der Jütländer. Das Clubspiel wollte nicht  laufen, die Kombinationen blieben Stückwerk. Schon griffen ungeduldige Fans zum Hausschlüssel, doch plötzlich erscholl ein lautes Hosianna! Maxl Morlock übernahm ein Zuspiel von Engler mit dem Kopf, ließ das Leder gekonnt auf den Fuß gleiten und setzte den Ball ins Netz. Die Dänen waren mehr als verblüfft. Das war Maxis erster Streich. Drei Minuten später folgte der zweite.

Maxl servierte dem jungen Dachlauer einen Musterpaß. Kurt zögerte nicht und hatte endlich Glück. Sein Schuß ins kurze Eck schlug Sven Rask zum zweiten Mal. Die dänische Hintermannschaft geriet ins Wanken, dem Club gelang alles. Und schon kam Maxis dritter Streich! Haseneder trat einen Freistoß. Freund und Feind schraubten sich in die Höhe, doch am höchsten sprang Morlock und zum dritten Mal zappelte der Ball im Dänen-Netz! Das war ein typisches Morlock-Kopfballtor.

Dennoch steckten die Dänen nicht auf. Aber gegen einen Club in dieser Form war kein Blumentopf mehr zu erben.

Die Spielfreude der wie entfesselt wirkenden Nürnberger hielt auch in der 2. Halbzeit an. Der Clubsturm war nicht mehr zu halten. Engler und Dachlauer legten ein Flügelstürmerspiel hin, das nichts zu wünschen übrig ließ. In der 60. Minute setzte Tasso Wild nach einer Vorlage von Reisch den Torreigen fort. Anschließend vergab Haseneder eine gute Gelegenheit. Die Dänen bauten sichtlich ab.

Ein Morlock-Kopfball schien den 5. Treffer zu bringen, aber der Ball ging knapp am Tor vorbei. Dafür war es in der 82. Minute soweit. Dem Dänen Nielsen unterlief im Strafraum ein klares Handspiel. Peter Engler verwandelte den fälligen Elfmeter sicher zum 5:0. Zwei Minuten vor dem Schlußpfiff stellte Haseneder das Endergebnis her.

Berechtigte Freude herrschte auf den Rängen und in der Clubkabine. Der 1. FCN hatte endlich seine alte Form wiedergefunden.

A. W.

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Links: Beim 2:0 für den Club zeigen die Gesten von Torwart Rask (am Boden) und Stopper Nielsen (gebückt), daß etwas passiert" ist.

Mitte: Per Kopfball erzielt Max Morlock (rechts), von zwei Dänen ein­gekeilt das dritte Tor.

Rechts: Tor Nummer vier - ein eleganter Schlenzer von Tasso Wild gebührend bewundert von Steff Reisch und einem Odensespieler (beide am Boden)

Begrüßung und Wimpelaustausch vor dem Spiel zwischen Nandl Wenauer und Nielsen. Mitte: Schiedsrichter Wlachojanis - Wien

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